Schuppen, seborrhoisches Ekzem, seborrhoische Dermatitis oder wie auch immer es heißen mag – Millionen von Bundesbürgern leiden unter den unterschiedlichsten Erscheinungen dieser merkwürdigen Krankheit. Trotz einer Unzahl an Produkten ist es oft schwierig, hier die richtige Diagnose und Therapie zu finden.
Natürlich sind Schuppen erstmal offenkundig, die Umwelt reagiert oft mit hämischen Bemerkungen. Viele Ärzte nehmen die Hautproblematik Schuppen dagegen nicht ernst.
Selbst viele Ärzte wissen bis heute nicht, dass sich hinter Schuppen oft eine gravierende medizinische Problemetik verbirgt, nur ein teilder Ärzte stellt die Diagnose seborrhoisches Ekzem – seborrhoische Dermatitis richtig.
Auch die Behandlung von Schuppen ist deshalb so problematisch, weil es bis heute keine dauerhafte Heilung gibt.
Trotzdem ist es wichtig, sich als Betroffener umfassend zu informieren. Hierbei möchten wir helfen. Sie finden hier umfassende Informationen zu folgenden Themen:
- Krankheitsbild „Schuppen“ – Merkmale, Schweregrad und andere Möglichkeiten
- Ursachen von „Schuppen“ – die seltsame Mischung aus Veranlagung und Pilzbefall
- Behandlung – unterschiedlichste Produkte und Verfahren
Erscheinungsbild Schuppen
Kopfschuppen sind weit verbreitet
Viele Menschen stellen im Erwachsenenalter vermehrt Schuppen auf der Kopfhaut bei sich fest. Schuppen gibt es in unterschiedlichsten Formen und Stärken. Unter Fachleuten besteht aber Einigkeit darüber, daß es sich bei der einfachen Schuppenbildung und dem seborrhoischen Ekzem um zwei Schweregrade derselben Erkrankung handelt.
Leichte Schuppen
Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen kann davon ausgegangen werden, daß es sich bei den „herkömmlichen“ Schuppen um eine besonders milde Form einer seborrhoischen Dermatitis (Schuppen mit Juckreiz und Rötung der Kopfhaut) handelt. Man spricht in diesen Fällen von einfacher Schuppenbildung (Pityriasis simplex). Typisch sind weiß-graue Schuppen, die vor allem in der Scheitelregion auftreten.
Stärkere Schuppung
Die klassische Form der seborrhoischen Dermatitis mit den Symptomen
Erythem (Rötung),
Pruritus (Juckreiz) und
Desquamation (Schuppung)
kommt schätzungsweise bei ein bis drei Prozent der erwachsenen Männer und Frauen vor.
Bei jüngeren Männern ist der Anteil am höchsten – etwa fünf Prozent. Die an sich
harmlose Hautkrankheit tritt bevorzugt an der Kopfhaut, aber auch im Gesicht und am Oberkörper auf.
In der Literatur werden verschiedene Bezeichnungen für diese Krankheitsbilder genannt:
seborrhoisches Ekzem, Pityriasis simplex (capillitii), Pityrosporis oder Pityriasis
capitis.
Charakteristisch für das klinische Bild (das Aussehen) der seborrhoischen Dermatitis
sind gerötete Areale mit unterschiedlich ausgeprägter Schuppung. Schwerere Formen
können darüber hinaus weitere Entzündungsmerkmale zeigen und ein fettig-talgiges
Aussehen annehmen oder sogar nässen.Meist besteht dabei ein deutlicher Juckreiz.
Betroffen sind besonders die talgdrüsenreichen Gebiete. Ausgehend von der Nasolabialfalte (von der Nase zur Lippe verlaufende Falte) und der Stirn zwischen den Augenbrauen tritt diese Dermatose überwiegend in der Gesichtsmitte auf. Weitere bevorzugte Gebiete sind die prästernale Region (um das Brustbein) und das Areal zwischen den Schulterblättern.
Dadurch unterscheidet sich die seborrhoische Dermatitis von anderen Hauterkrankungen, die ebenfalls mit einer Schuppung auf der Kopfhaarregion einhergehen oder auch sonst ähnliche Symptome aufweisen können, wie z B. eine Neurodermitis (atopisches Ekzem) oder Psoriasis (Schuppenflechte).
Weitere Erkrankungen mit Kopfschuppen
Wenn die Schuppen nur lokal abgegrenzt auftreten, ist auch eine Psoriasis als
Ursache möglich. Auch zu einer Neurodermitis läßt sich das seborrhoische Ekzem durch die Konzentration auf bestimmte Körperregionen meisten klar abgrenzen.
Großflächige Pilzerkrankung
Bei einer großflächigen, oberflächlichen Dermatomykose mit scharf begrenzten,
bogigen, schuppenden Flecken spricht man von einer Pityriasis versicolor. Die Erytheme sind rötlich-gelb bis gelblich-bräunlich gefärbt und können linsen- bis münzgroß sein. Auch bei dieser Hauterkrankung ist Malassezia furfur der verantwortliche Erreger.
Die krankhaften Hauterscheinungen sind am Körperstamm lokalisiert und rezidivieren häufig Juckreiz tritt nur gelegentlich auf. Auch bei dieser Erkrankung machen erst begünstigende Faktoren den an sich harmlosen Pilz zu einem pathogenen Erreger.
Bezeichnend ist, daß die betroffenen Patienten eine verstärkte Schweißbildung mit
gleichzeitig hoher Talgproduktion aufweisen.